Verband Deutscher Zytologisch Tätiger Assistenten e.V.

Literatur

Buchbesprechungen

Hellmut Flenker:
Taschenatlas der gynäkologischen Zytologie
(dritte, erweiterte Aufl.)

Herausgeber: IDwerk Bremen, Konsul-Smidt-Str. 8 d, 28217 Bremen
Bestellung: www.taschenatlas.de bzw. T 0421 4899880
ISBN-Nr. 978-3-00-030188-9

Zwei Auflagen des Taschenatlas fanden ihre Leserschaft, die 3. Auflage war zwangsläufige Folge. Relaunch? Nein, diese Neuauflage war dringend erforderlich.

Bewährtes bleibt erhalten: Das handliche DIN A5 Hochformat und die praktische Ringbindung, kurz: ein Buch, das sich für die Arbeit am Mikroskop einfach anbietet. Neu sind die ersten 50 Seiten mit Kapiteln zur molekularen Zellbiologie und Zellpathologie. Von den biochemischen Grundlagen – Wasser, Proteine, Lipide, Kohlenhydrate und Nukleinsäuren – über den Aufbau der Biomembran, Zellkompartimente und der Zellorganellen bis hin zu Regelsystemen auf der Ebene des Zellgenoms werden alle Punkte angesprochen, wie sie für das Verständnis der Zellbiologie heute erforderlich sind. Methoden der molekularen Medizin werden in wenigen Jahren Routine sein. Eine kurze Darstellung der aktuellen Richtlinien für zytologische Untersuchungen und die erforderlichen Maßnahmen zur Qualitätssicherung leiten zum für die praktische Arbeit relevanten Teil über. Der Inhalt orientiert sich wie in den vorherigen Auflagen an den Anforderungen eines Routinelabors. Der Text ist durchgehend knapp gehalten und wird durch 217, nahezu durchweg neu gefertigte Abbildungen illustriert. Die Bildlegenden enthalten kurze, signifikante Beschreibungen und Hinweise.

Neu aufgenommen wurde die Vulvazytologie. Das Kapitel will die Lehrbücher zu diesem Teilgebiet nicht ersetzen, der Leser findet hier jedoch schnell und übersichtlich Hinweise auf spezielle Krankheitsbilder.

Wiederum hilfreich für die tägliche Arbeit am Mikroskop sind die „differenzialdiagnostischen Tabellen“. Die Dünnschichtzytologie wird für vier Anbieter auf jeweils zwei Seiten mit Grundzügen der speziellen Techniken geschildert und durch schematische Abbildungen der Arbeitsabläufe ergänzt.

Ein Glossar lädt ein, das Erlesene zu rekapitulieren. Das Literaturverzeichnis listet – der Leser wird dies besonders begrüßen – vorwiegend deutschsprachige Publikationen aus den letzten Jahren auf.

Der Umfang des Buchs ist von 157 Seiten der 2. Auflage auf nun 252 Seiten in der 3. Auflage angewachsen, die jetzt 217 Abbildungen sind qualitativ exzellent. Dieser Entwicklung musste der Preis Tribut zollen, dennoch sind 47,50 EUR insbesondere auch im Vergleich mit anderen Lehrbüchern durchaus angemessen. Der Taschenatlas ist allen, die sich beruflich mit der gynäkologischen Zytologie beschäftigen, unbedingt zu empfehlen und darüber hinaus einfach ein „schönes Buch“, in dem man gerne blättert.

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